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Präzisionsarbeit mit schwerem Gerät – Feuerwehr trainiert unter Realbedingungen

Am vergangenen Samstag, den 28.06.2025, waren alle vier Einsatzfahrzeuge der Abteilung Mingolsheim der Freiwilligen Feuerwehr Bad Schönborn rund um die Bruchhöfe unterwegs. Der Grund war jedoch kein Einsatz, sondern eine Übung: Die Feuerwehrleute trainierten die sichere Beherrschung der bis zu 16 Tonnen schweren Feuerwehrfahrzeuge.

Warum Fahrtraining wichtig ist

Bei der Feuerwehr wird neben dem LKW-Führerschein auch eine spezielle Ausbildung benötigt, um Löschfahrzeuge zu fahren: der Maschinisten-Lehrgang. Die Maschinisten bewegen die großen LKWs nicht nur, sondern bedienen auch die darin befindlichen Geräte wie beispielsweise die Pumpe oder den Stromerzeuger. Zusätzlich zu den normalen Feuerwehrübungen nimmt jeder Maschinist daher an mehreren Sonderübungen im Jahr teil, um sich mit den Fahrzeugen und der Technik optimal vertraut zu machen.

Dieses Mal lag der Fokus auf dem sicheren Fahren und Bewegung der Fahrzeuge, da im Einsatzfall jede Sekunde zählt. Vor allem wurde bei der Übung auf Dinge wie, Fahr- und Bremsverhalten, Fahrzeugabmessungen und Besonderheiten der drei Feuerwehr-LKWs und des kleineren Mannschaftstransportwagens, einem VW Crafter, eingegangen. All das wurde am Samstag geübt, um im Einsatzfall bestens gewappnet zu sein: Die Maschinisten müssen die Fahrzeuge zu jeder Tages- und Nachtzeit sowie bei jedem Wetter, auch unter extremen Bedingungen, sicher beherrschen. Insbesondere nachts, wenn die Einsatzkräfte durch die Alarmierung aus dem Tiefschlaf gerissen werden, hilft Erfahrung bei jedem der anspruchsvollen Handgriffe.

Verschiedenste Herausforderungen

Die Übung, die von unserem Kammeraden und Maschinisten-Ausbilder Philipp Walther und seinem Team vorbereitet wurde, lehnte sich an die Vorgaben für das Geschicklichkeitsfahren für Maschinisten an. Hierbei müssen die Fahrzeuge vorwärts und rückwärts durch verschiedene Hindernisse bewegt, auf engstem Raum gewendet und präzise über schmale Wege gelenkt werden. Die Übung am Samstag bestand jedoch aus mehr als den beim Geschicklichkeitsfahren geforderten Übungen: An 13 Stationen, die sich über einen Rundkurs von rund 3 Kilometern erstreckten, übten die Einsatzkräfte zusätzlich Berganfahrten vor- und rückwärts sowie das Durchfahren von Engstellen, die auf jeder Seite nur 10cm breiter waren als das jeweilige Fahrzeug. Letztere Übung ist insbesondere für das Rangieren in den teils engen Straßen unserer Gemeinde wichtig, die durch ungünstig geparkte Autos oft unerwartete Engstellen aufweisen und das Erreichen der Einsatzstelle dadurch verzögern können. Ein Teilnehmer formulierte es so: “Das ist, wie einen Elefanten durch ein Nadelöhr zu schieben”.
Doch nicht nur die Maße wurden trainiert – auch das Fahrverhalten der Fahrzeuge konnten die Maschinisten bei Gefahrenbremsungen, Zielbremsungen und beim Einschätzen von Abständen zu Hindernissen praktisch erleben. Zu guter Letzt übten alle das Einweisen der großen Fahrzeuge, um das Zusammenspiel von Fahrer und Einweiser zu optimieren.

Alles ist Teamwork

Die Kombination aus Konzentration und Sommerhitze entlockte den Teilnehmenden während der viereinhalbstündigen Übung zahlreiche Schweißperlen. Dennoch waren alle froh über die Möglichkeit, die Beherrschung der Fahrzeuge üben zu können und blicken mit Vorfreude auf die nächste Maschinisten-Übung. Das Team um Philipp Walther hatte mit über 80 Pylonen und Sandsäcken, Absperrband, Schlauchbrücken, Holzdielen und mehreren Europaletten in einer knapp einstündigen Aufbauaktion hervorragende Trainingsstationen aufgebaut. Dank dieser Übung ist die Erfahrung der Maschinisten mit ihren Fahrzeugen erneut gewachsen, sodass wir auch unter schwierigen Bedingungen schnell und sicher helfen können – beispielsweise direkt in Ihrer Straße.

Die Feuerwehr bedankt sich bei allen, die diese Übung ermöglicht haben – insbesondere beim Organisationsteam und den engagierten Teilnehmenden. Auch künftig wird es solche Übungen geben. Schon jetzt danken wir allen Bürgerinnen und Bürgern für ihr Verständnis und ihre Unterstützung. Ihre Feuerwehr ist für Sie einsatzbereit – zu jeder Tages- und Nachtzeit.