Drei Menschen bei Dachstuhlbrand gerettet
Drei Menschenleben rettete die Feuerwehr Bad Schönborn bei einem Dachstuhlbrand in Mingolsheim am späten Dienstagabend.
Ein Feuerwehrmann hatte gegen 23.20 Uhr eine starke Rauchentwicklung in der Albert-Lortzing-Straße bemerkt und einen Notruf abgesetzt. Beim Eintreffen der ersten Kräfte drang aus dem Dach eines Einfamilienhauses in einer Sackgasse dichter Rauch. Feuerwehrleute retteten ein Ehepaar und den Bewohner einer Einliegerwohnung, die den Brand, der im Obergeschoss und im Dach des Hauses wütete, noch nicht bemerkt hatten.
Atemschutzträger gingen mit zwei C-Rohren über das Treppenhaus in das stark verqualmte Obergeschoss des Hauses vor. Just in dem Moment als die Drehleiter der Abteilung Langenbrücken in Stellung gebracht wurde, brannte das Dach durch. Um den Flammen Herr zu werden, gingen die Einsatzkräfte mit dem Wenderohr der Drehleiter sowie einem B- und insgesamt drei C-Rohren im Innen- und im Außenangriff gegen die Flammen vor.
Der massive Löschangriff, der auch über Steckleitern und das Dach einer Garage vorgenommen wurde, zeigte rasch Wirkung, jedoch gestaltete sich das endgültigen Ablöschen aufgrund der Dämmung des Daches als äußerst schwierig. Um an die immer wieder aufflammenden Glutnester zu gelangen, mussten große Teile des Daches vom Korb der Drehleiter aus abgedeckt werden. Zudem musste die Decke zwischen Obergeschoss und Speicher großflächig mit Kettensägen geöffnet werden, da auch dort Dämmmaterial brannte. Dies erwies sich also so aufwändig, dass zusätzlich zu den beiden Abteilungen der Feuerwehr Bad Schönborn die Feuerwehr Kronau mit weiteren Atemschutzträgern zur Unterstützung alarmiert wurde.
In stundenlanger Arbeit wurden die glimmenden Dämmmatten ins Freie gebracht und endgültig abgelöscht. Gleichzeitig wurde der Rauch mit einem Hochdrucklüfter aus dem Gebäude getrieben und das Löschwasser mit Wassersaugern wieder aufgenommen. Außerdem wurden während der Arbeiten mehrere Gasflaschen aus dem Obergeschoss geborgen.
Erst gegen 4 Uhr konnten die ersten Kräfte aus dem Einsatz herausgelöst werden. Vorsichtshalber blieben Feuerwehrleute der Abteilung Mingolsheim mit einem Fahrzeug bis gegen 7 Uhr als Brandwache zurück. Insgesamt waren unter der Führung von Kommandant Frank Dochat fast 60 Feuerwehrleute mit zehn Fahrzeugen vor Ort.
Der Rettungsdienst, der unter Leitung des Organisatorischen Leiters Klaus Münch mit einem Rettungswagen, einem Notarzteinsatzfahrzeug und der DRK-Bereitschaft Mingolsheim im Einsatz war, musste glücklicherweise nicht tätig werden.
Die Einsatzleitung wurde von Bürgermeister Rolf Müller und dem stellvertretenden Kreisbrandmeister Jürgen Bordt unterstützt.
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Der Schaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf wenigstens 100.000 Euro.