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Großbrand in Baustofffirma

Bei einem Großbrand im Philippsburger Stadtteil Rheinsheim sind seit dem frühen Donnerstagabend rund 300 Einsatzkräfte von Feuerwehr, DRK, THW und Polizei im Einsatz.

Gegen 18.45 Uhr war auf dem Gelände einer Baustofffirma in der Huttenheimer Straße ein Feuer im Lagerbereich ausgebrochen. Durch die großen Mengen dort gelagerter Dachpappe und Bitumen konnte sich das Feuer rasend schnell ausbreiten und griff auf weitere Lagerbereiche über. Das brennende Bitumen, das über das Firmengelände floss und zum Teil in die Kanalisation gelangte und an verschiedenen Stellen Kanaldeckel herausdrückte, wurden die Löscharbeiten erschwert. Zudem gab es eine enorme Hitzeentwicklung.

Die Einsatzkräfte der Feuerwehr konzentrierten sich darauf, den angrenzenden Produktionsbereich und mehrere Tanks mit Bitumen und Flüssiggas zu schützen. Dabei kam eine große Zahl von Strahlrohren und Wasserwerfern zum Einsatz. Zudem wurden die Löscharbeiten mit den Wenderohren einer Drehleiter und eines Gelenkmastes unterstützt. Obwohl der Brand auf ein Produktionsgebäude übergegriffen hatte, gelang es durch ein gezieltes Vorgehen das betroffene Gebäude zu halten und ein weiteres Ausbreiten des Feuers zu verhindern. Der Lagerbereich war freilich nicht mehr zu halten.

Um den enormen Wasserbedarf zu decken, wurde von dem nahegelegenen Schäfersee aus eine Wasserversorgung aufgebaut. Unterstützung kam von der Berufsfeuerwehr Karlsruhe mit Spezialgerät (Holland Fire System). Zudem kamen Einsatzfahrzeuge aus dem gesamten nördlichen Landkreis Karlsruhe sowie aus Rheinland-Pfalz (Germersheim, Bellheim, Ottersheim, Westheim, Lingenfeld, Wörth, Kandel) zum Einsatz. Vorsorglich wurde auch die Berufsfeuerwehr Pforzheim mit großen Mengen Schaummittel in Marsch gesetzt, die jedoch zunächst nicht zum Einsatz kamen. Im US-Depot in Germersheim stand eine Gefahrguteinheit bereit.

Da sich durch das brennende Bitumen eine starke Rauchsäule entwickelte, wurde frühzeitig die Bevölkerung aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Zudem führte auf badischer Seite der Gefahrgutzug „Nord“ Messungen durch. Auf pfälzer Seite wurden in enger Absprache bis Neustadt Messungen auf verschiedene Stoffe durchgeführt. Diese ergaben jedoch keine gefährlichen Werte.
Der stellvertretende Kommanden Jochen Danner wurde von den Führungsgruppen benachbarter Feuerwehren und dem Führungsstab „West“ unterstützt. Daneben waren Bürgermeister Stefan Martus und Kreisbrandmeister Thomas Hauck sowie Bezirksbrandmeister Jürgen Link vor Ort.

Der Rettungsdienst war unter Führung des Leitenden Notarztes Dr. Richard Spörri und dem Organisatorischen Leiter Alexander Höß mit rund 50 haupt- und ehrenamtlichen Kräften im Einsatz. Rettungsdienstleiter Jo Wirth-Schäfer war ebenfalls vor Ort. Die DRK-Helfer sicherten die Einsatzkräfte ab und versorgten sie. Ein Polizeibeamter wurde angefahren und musste ins Krankenhaus gebracht werden.

Die Einsatzstelle wurde vom Technischen Hilfswerk ausgeleuchtet. Um das Löschwasser aufzunehmen, kamen früh Saugfahrzeuge zum Einsatz.
Die Löscharbeiten werden sich bis Freitag hinziehen. Die Brandursache und die genaue Schadenshöhe sind noch unbekannt.

05.05.2011