Großbrand in Kronau
Enormer Sachschaden entstand bei einem Großbrand im Kronauer Gewerbegebiet „Heidig“ am Dienstvormittag. Einem Großaufgebot mehrerer Feuerwehren gelang es jedoch, den Produktionsbereich eines kunststoffverarbeitenden Betriebes zu halten.
Kurz vor 11 Uhr war das Feuer auf dem Gelände einer Firma für Spritzgusstechnik bemerkt worden. Als die ersten Kräfte der Feuerwehr Kronau an der Einsatzstelle eintrafen, hatte das Feuer bereits vom Gebäude auf mehrere angrenzende Silos mit Kunststoffgranulat übergegriffen. Aufgrund der großen Ausdehnung des Brandes, dessen Rauchentwicklung über Kilometer hinweg zu sehen war, wurden zusätzliche Kräfte aus Bad Schönborn und Waghäusel nachgefordert. Die rund 25 Mitarbeiter des Betriebes hatten sich bereits selbst in Sicherheit gebracht.
Da die Silos nicht mehr zu halten waren, konzentrierten sich die Maßnahmen der Feuerwehr zunächst darauf, den eigentlichen Produktionsbereich zu schützen. Während mit einer Vielzahl von Rohren und den Wenderohren von zwei Drehleitern von außen gegen die Flammen vorgegangen wurde, schirmten im Inneren der Halle, die bereits teilweise zusammengebrochen war, Atemschutzträger an einer Brandwand den Maschinenpark des Betriebes ab. Durch den massiven Einsatz der Feuerwehr gelang es, die hochwertigen Produktionsanlagen zu schützen und so noch größeren Schaden zu verhindern. Bei den Löscharbeiten kamen dann auch noch Kräfte der Feuerwehr Östringen zum Einsatz.
Erschwert wurden die Löscharbeiten durch das teilweise Zusammensacken der Lagerhalle. Um an die Brandnester unter den verformten Metallteilen heranzukommen, mussten die Trümmer mit einem Bagger entfernt werden. Diese Nachlöscharbeiten ziehen sich voraussichtlich noch bis in die Abendstunden hin.
Aufgrund der starken Rauchentwicklung, die Richtung Kronau zog, wurde die Bevölkerung mit Radiodurchsagen vorsorglich aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Kräfte der Feuerwehr Philippsburg führten zusammen mit dem Fachberater Dr. Olaf Häßler im Ort und an der Einsatzstelle Messungen auf verschiedene Stoffe durch, die jedoch keine gefährlichen Konzentrationen ergaben.
Von der Feuerwehr waren unter Führung von Kommandant Bernd Eder fast 100 Feuerwehrleute mit 20 Fahrzeugen im Einsatz. Zusätzlich standen vor Ort noch zwei Löschfahrzeuge der Feuerwehr Bruchsal bereit, um bei Bedarf die Löscharbeiten zu unterstützen oder weitere Einsätze abzuarbeiten. Die Einsatzleitung wurde von Bürgermeister Jürgen Heß und den beiden stellvertretenden Kreisbrandmeistern Jürgen Bordt und Ullrich Koukola unterstützt. Weiter waren mit Berthold Brutscher und Klaus Schmidt zwei Fachberater „Einsturz“ an der Einsatzstelle, um die Standfestigkeit der Halle und der Brandschutzwand zu beurteilen.
Der Rettungsdienst war unter Führung des Leitenden Notarztes Dr. Richard Spörri und der beiden Organisatorischen Leiter Alexander Höß und Daniel Bauer mit einem Notarzteinsatzfahrzeug, drei Rettungswagen und der Schnelleinsatzgruppe „Nord“ vor Ort. Die ehrenamtlichen Helfer versorgten die Einsatzkräfte. Verletzt wurde bei dem Brand glücklicherweise niemand. Große Unterstützung kam dabei auch von angrenzenden Betrieben, die ihre Räumlichkeiten und ihre Infrastruktur zur Verfügung stellten.
Die Polizei, die ebenfalls mit einem Großaufgebot an der Einsatzstelle war, hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Der Sachschaden wurde zunächst auf etwa 750.000 Euro geschätzt. Trotz des großen Schadens dürften zahlreiche Arbeitsplätze gerettet worden sein.
Noch während der Löscharbeiten in Kronau mussten Fahrzeuge der Feuerwehr Bad Schönborn zu einem Brand in Langebrücken abrücken. Dort wurde ein Motorroller vollständig zerstört.