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Großbrand zerstörte zwei Lagerhallen

Zwei Lagerhallen wurden bei dem Großbrand in Ubstadt-Weiher am Freitagabend völlig zerstört. Mehreren hundert Feuerwehrleuten gelang es jedoch, eine weitere Lagerhalle, ein Verwaltungsgebäude sowie ein benachbartes Wohnhaus zu halten.

Kurz vor 20 Uhr war der Brand auf dem Gelände einer Spedition im Ortsteil Ubstadt bemerkt worden. Als die ersten Kräfte der Feuerwehr eintrafen, standen zwei der Lagerhallen auf dem Areal in der Straße Zum Grenzgraben bereits in Flammen. Zudem hatte das Feuer bereits auf mehrere Sattelzüge und Auflieger übergegriffen. Die Bewohner eines nahe gelegenen Wohnhauses, an dem bereits die Rollläden schmolzen und Fensterscheiben platzten, konnten sich selbst in Sicherheit bringen.

Aufgrund der Ausdehnung des Feuers und der enormen Brandlast forderte Kommandant Mario Dutzi rasch Unterstützung der Feuerwehren aus den Nachbargemeinden an. Die Feuerwehrleute mussten jedoch vorübergehend zurückgezogen werden, da zu Beginn der Löscharbeiten immer wieder Gasflaschen explodierten und die Reifen der brennenden Lastwagen explosionsartig zerknallten. Mit massiven Riegelstellungen konnten die Einsatzkräfte jedoch eine dritte, nur wenige Meter entfernte Lagerhalle und das Verwaltungsgebäude der Spedition schützen. Zudem wurde ein Übergreifen der Flammen auf das Wohnhaus und weitere Lastwagen verhindert.

Nachdem von Hardtsee mehrere Leitungen zur Löschwasserversorgung zur Einsatzstelle verlegt waren, forcierte die Feuerwehr die Löscharbeiten. Dabei kamen neben mehreren Wasserwerfern die Wenderohre von zwei Drehleitern zum Einsatz. Es gelang so, die Flammen einzudämmen und den Brand unter Kontrolle zu bringen. Jedoch herrschten unter den Trümmern der beiden zusammengestürzten Hallen enorme Temperaturen. Mit dem Gelenkmast der Werkfeuerwehr der Daimler AG Gaggenau konnte gezielt gegen diese vorgegangen werden.

Gegen 2 Uhr konnten die ersten der über 300 Einsatzkräfte von Freiwilligen Feuerwehren und Werkfeuerwehren aus dem gesamten Landkreis sowie der Berufsfeuerwehren Karlsruhe, Mannheim und Pforzheim aus dem Einsatz herausgelöst werden. Die weiteren Maßnahmen an der Brandstelle, die inzwischen vom THW großflächig ausgeleuchtet wurde, beschränkte sich auf Nachlöscharbeiten, da am Morgen zunächst die Trümmer der Hallen mit schwerem Gerät auseinandergezogen werden müssen, bevor die Flammen endgültig erstickt werden können.

Während der Löscharbeiten führten Experten des Gefahrgutzuges “Nord” Messungen in den umliegenden Gemeinden durch. Es konnten jedoch trotz der enormen Rauchentwicklung keine gefährlichen Konzentrationen von Schadstoffen festgestellt. Trotzdem wurden die Anwohner vorsorglich mit Lautsprecher- und Radiodurchsagen aufgefordert, Türen und Fenster geschlossen zu halten.

Zeitweise waren unter Leitung von Kommandant Mario Dutzi, der vom Bezirksbrandmeister Jürgen Link, Kreisbrandmeister Thomas Hauck, dem Feuerwehrführungsstab “West” und Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung unterstützt wurde, bis zu 400 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, DRK und THW vor Ort. Alleine über 60 Helfer des DRK standen unter Führung des Leitenden Notarztes Dr. Richard Spörri bereit, um die übrigen Einsatzkräfte abzusichern und zu versorgen.

Die Nachlöscharbeiten dürften sich voraussichtlich noch längere Zeit hinziehen. Die Brandursache ist derzeit noch unbekannt, jedoch hat die Kriminalpolizei ihre Ermittlungen aufgenommen. Der Sachschaden geht in die Millionen.

Menschen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden. Die Bewohner des Nachbarhauses kamen bei Verwandten und in einem Gasthof unter.

Bürgermeister Tony Löffler, der sich zu Besuch in der Partnergemeinde Nünchritz befand, eilte noch in der Nacht zurück nach Ubstadt-Weiher.

30.10.2010